Allianz Umweltpreis für „ISO-Brick“
Preisregen für „ISO-Brick“ reißt nicht ab
Das Projekt „ISO-Brick“ von der HTL Braunau-Absolventin Johanna Regl und dem Absolventen Johannes Lindhorn hat im November beim Allianz Umweltpreis 2020 den hervorragenden zweiten Platz erreicht und sich damit ein Preisgeld von 4000 Euro (!) gesichert. Außerdem kam das Projekt beim TÜV Austria Wissenschaftspreis 2020 in der Kategorie Publikumspreis ebenfalls auf den zweiten Platz.
Nach dem Gewinn des Immotopia Innovation Awards 2020, dem zweiten Platz beim Wettbewerb der FH Kärnten und dem dritten Platz beim Jugend Innovativ Finale 2020 in der Kategorie „Sustainability“ im Frühjahr und Sommer dieses Jahres, geht das Jahr für das Projekt-Team auch erfolgreich zu Ende. Mit ihrem Baustein „ISO-Brick“, der aus alten Kartonfasern, die normalerweise verbrannt werden, weil sie anderweitig nicht mehr verwendet werden können, Wasserglas und Sand besteht, haben die beiden Absolventen einen Nerv getroffen. Selten gibt es ein Projekt, das bei so vielen unterschiedlichen Wettbewerben weit vorne liegt und so viele Preise abräumt. Zusätzlich kommt noch dazu, dass wegen Corona auch einige Wettbewerbe abgesagt wurden, bei denen das Projekt-Team ebenfalls eingereicht hatte. Was ist nun aber das Besondere an diesem Projekt bzw. dem entwickelten Baustein? Als erstes muss man hier die völlige Unabhängigkeit von chemischen oder giftigen Zusatzstoffen anführen. Den Projektanten war es wichtig, dass ihr Baustein vollkommen natürlich ist, keine Giftstoffe enthält und auch keine teuren Zusatzstoffe benötigt. Ihnen ist es gelungen mit nur wenigen Zutaten dazu beizutragen, den wertvollen Rohstoff Karton, weiterzuverarbeiten und damit etwas Sinnvolles anfertigen zu können. Mit diesem Baustein ist es möglich, in kürzester Zeit neue Häuser zu bauen und dazu können die Ziegel sogar vor Ort angefertigt werden. Denkt man beispielsweise an Naturkatastrophen, die jedes Jahr unzähligen Menschen das Dach über dem Kopf rauben, dann ist der von der HTL Braunau entwickelte Baustein eine schnelle Lösung für das zügige Wiederaufbauen ganzer Dörfer. Menschen müssten nicht monatelange in Notunterkünften ausharren und es wäre möglich, schnell und unbürokratisch zu helfen. Der zweite besondere Aspekt ist die Möglichkeit, den Baustein direkt an dem Ort, an dem er gebraucht wird, anfertigen zu können. Herkömmliche Ziegel werden in Fabriken hergestellt und danach mittels LKW an den Bestimmungsort gebracht. Da diese auch eine Menge Gewicht haben, bedeutet das Schwerstarbeit. Der neu entwickelte Baustein „ISO-Brick“ hat ein viel geringeres Gewicht, kann einfacher gefertigt werden und ist dennoch wasser- und feuerfest. Eine wirklich tolle Erfindung, der eigentlich nur noch das Patent fehlt. Wir gratulieren Johanna und Johannes ganz herzlich zu ihren Erfolgen!