Bei Wettbewerben in China
Eine Reisegruppe aus der HTL Braunau war 17 Tage in China unterwegs
Eine Reisegruppe aus der HTL Braunau war 17 Tage in China unterwegs, hat dabei ein wenig Sightseeing gemacht und – durchaus erfolgreich – an drei BRICS-Wettbewerben teilgenommen. Interessante und sehr bereichernde Erlebnisse, lautete das Resümee der Gruppe.
Franz Matejka – er ist gemeinsam mit Gerhard Wolf für die Chinakontakte zuständig und war bereits 13 Mal in China, darunter vier Mal mit HTL-Schüler/innen – ist gemeinsam mit Werkstättenleiter Gerhard Mayr und vier Schüler/innen Anfang Juli 17 Tage in China unterwegs gewesen. Auf Einladung von Frau Liu Hui, die Direktorin des „Research Institute of Education Science und Technology Enterprise“ – sie ist seit vielen Jahren der HTL Braunau freundschaftlich verbunden und war schon mehrmals in Braunau – konnte die Reisegruppe an drei Wettbewerben im Rahmen der „2018 Belt & Road and BRICS Skills Development & Technology Innovation Competition“ teilnehmen.
„Wir haben relativ kurzfristig – Anfang Mai – diese Einladung erhalten und so war eine intensivere Vorbereitung auf die Wettbewerbe nicht mehr möglich. Die Einladung nach China war aber eine große Ehre und wir haben von unserer Reise wirklich interessante Eindrücke mitgebracht“, erzählt Franz Matejka, der mit der Reisegruppe fünf Tage vor den Wettbewerben nach China gereist ist und mit seinen Mitreisenden in diesen Tagen klassisches Sightseeing in Peking gemacht hat. So wurden unter anderem die Chinesische Mauer, der Himmelstempel und die Verbotene Stadt besichtigt.
Nach diesem Auftakt ging es dann nach Chifeng, einer Stadt in der Inneren Mongolei, wo die Gruppe an einem Wettbewerb zu den Themen 3D-Druck und intelligente Fertigung teilnahm. Emina Hamzic und Anna Riedler durften sich in der Kategorie ausländische Teilnehmer über einen 3. Platz und Kilian Feix und Andreas Schrattenecker über einen 2. Platz freuen.
Im Anschluss flog das Team in den Süden Chinas und war beim Wettbewerb in Hangzhou zu Gast. Da hier die Mechatronik, insbesondere die Arbeit mit CNC-Anlagen und Industrierobotern im Mittelpunkt stand, entschloss sich das Team, nur als Beobachter teilzunehmen. „Ich war sehr überrascht über den hohen Ausstattungsstand der chinesischen Gastgeber. Der Wettbewerb in Hangzhou fand in einer Halle statt, die voll mit topaktuellen CNC-Anlagen war und in Chifeng gab es an die 30 3D-Drucker und eine größere Anzahl von 3D-Scannern. Von solchen Zuständen können die HTLs in Österreich nur träumen“, war Werkstättenleiter Gerhard Mayr sichtlich beeindruckt.
Von Hangzhou, wo es schwüle 40 Grad hatte, ging es dann mit dem Hochgeschwindigkeitszug mit über 300 km/h nach Qingdao, wo an zwei Schulen zeitgleich Wettbewerbe zu den Themen Robotik und virtuelle Realität (VR) stattfanden. Die HTL-Schüler/innen nahmen am VR-Wettbewerb teil und durften sich, wieder in der Kategorie ausländische Gäste, über einen ersten (Kilian Feix, Andreas Schrattenecker) und einen zweiten Platz (Emina Hamzic und Anna Riedler) freuen.
„Wir sind an allen Schulen mit herausragender chinesischer Gastfreundschaft empfangen und hofiert worden. Gerhard Mayr und ich fanden uns immer im Bereich der Ehrengäste wieder und durften auch im Rahmen der offiziellen Zeremonien Medaillen und Urkunden an die Gewinner überreichen“, berichtet Franz Matejka, dem vor allem die Aufbruchsstimmung in China sehr deutlich aufgefallen ist. „China wird eine große Rolle spielen, davon waren alle Gesprächspartner/innen und alle Wettbewerbsteilnehmer/innen überzeugt und wenn man sich ansieht, wieviel Anstrengung und Geld in die Ausbildung gesteckt wird, dann wird sich das sicher bewahrheiten. Sowohl der Staat als auch die Firmen, aber nicht zuletzt auch die Familien sind sehr bestrebt gerade auch im Technikbereich beste Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen“.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in China dabei sein konnten. In den 17 Tagen haben wir viel erfahren und gelernt und wir sind uns sicher, dass man nur selten so eine tolle Möglichkeit zum Kennenlernen eines Landes bekommt“, waren sich die beteiligten Schüler/innen in ihrem Resümee einig.
„China wird ein mächtiger Wirtschaftspartner werden und ich denke, dass Europa nur dann bestehen kann, wenn wir gemeinsam diese Herausforderung annehmen und durch bestmögliche Ausbildung unsere Chancen wahren. Es ist gewaltig, was in China alles gerade gebaut und entwickelt wird. China ist schon lange kein Billiglohnland mehr, sondern baut vor allem den Bereich der Hochtechnologie aus“, berichtet Werkstättenleiter Gerhard Mayr, der von China sehr beeindruckt zurückgekehrt ist.
„Ich finde unsere Partnerschaft mit China sehr wichtig. Unsere Kolleg/innen und Schüler/innen bekommen direkt bzw. indirekt mit, was sich hier für Entwicklungen anbahnen, und ich freu‘ mich sehr, dass wir mittlerweile intensive freundschaftliche Kontakte nach China haben. Ich danke allen Beteiligten, die zur Organisation und zur Reise beigetragen haben, sehr herzlich für ihr Engagement“, meint Dir. Hans Blocher nach Rückkehr der Reisegruppe.