Dietmarpreis für „Solares Kühlen“
Die sechs Serviceklubs der Stadt Ried zeichnen mit dem Dietmarpreis Menschen aus dem Innviertel aus, die Besonderes leisten
Die sechs Serviceklubs der Stadt Ried vergeben alle zwei Jahre den Dietmarpreis und zeichnen damit Menschen aus dem Innviertel aus, die Besonderes leisten. Heuer wurde im Bereich Jugend das Projektteam „Solares Kühlen“ aus der HTL Braunau gewürdigt.
Die sechs Rieder Serviceclubs (Rotary, Lions, Kiwanis, Round Table, Soroptimistinnen, Ladies Circle) vergeben seit 1995 alle zwei Jahre den Dietmarpreis. Mit dieser Auszeichnung werden außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet sozial-caritativer Tätigkeit bzw. besondere wissenschaftliche, kulturelle oder innovative Leistungen oder ganz allgemein Leistungen, welche für das Innviertel von herausragender Bedeutung sind, gewürdigt. Die Auszeichnung wird in zwei Kategorien verliehen – in der allgemeinen Kategorie sowie in einer Jugend/Nachwuchs-Kategorie. Beide Preise sind mit jeweils 2500 Euro dotiert. Beim Nachwuchspreis, er wurde erstmals 2015 vergeben, stehen innovative ökologische und/oder technische Projekte im Vordergrund.
Die HTL Braunau freut sich sehr, dass das Projektteam "Solares Kühlen" (Cornelia Lobmeier, Andreas Sigl und Verena Wolfsöldner, alle 5AHMEA, unter Betreuung von Hannes Fasching und Gerhard Mayr) diesen Preis erhalten hat. „Unser Projektziel war, an unserer Partnerschule, dem IPLS León (einer technischen Schule in Nicaragua), die stromfressenden und veralteten Klimaanlagen durch unser alternatives Kühlsystem nach und nach zu ersetzen. Das Hauptaugenmerk legen wir dabei darauf, eine möglichst kostengünstige und energiesparende Alternative zu entwickeln. Das System soll mithilfe der natürlichen Ressourcen Nicaraguas, insbesondere der Sonne, realisiert werden. Von Vorteil für unser Projekt war, dass bereits in den vergangen Jahren Vorarbeiten geleistet wurden, auf die wir aufbauen konnten“, erzählt Cornelia Lobmeier, die mit ihren beiden Projektpartnern eine Klimaanlage geschaffen hat, die aus zwei getrennten Kreisläufen besteht – die warme Luft wird angesaugt, getrocknet, abgekühlt und in den zu kühlenden Raum geleitet, gleichzeitig wird den zum Abtrocknen notwendigen Silicagel-Boxen in einem zweiten Kreislauf selbst die Feuchtigkeit entzogen. Die selbst konzipierte und gebaute Anlage, die natürlich entsprechend automatisiert ist, wurde Anfang Mai mit Container nach Nicaragua verschickt und wird dort von Andreas Sigl und Verena Wolfsöldner im Juli in Betrieb genommen.
Bei der festlichen Überreichung am 25. April hat Gerda Schneeberger die Laudatio für die drei HTLer/innen gehalten und dabei neben der technischen Kompetenz besonders auch den guten Teamgeist der drei Ausgezeichneten gelobt. Ihr gefallen, so wie den beiden Betreuern Johannes Fasching und Gerhard Mayr, das Engagement und die Zielstrebigkeit der drei Mechatroniker/innen. „Ich freu‘ mich sehr, dass gerade dieses Projekt ausgezeichnet wurde. Die angenehme Arbeitsatmosphäre und die konsequente Umsetzung haben das gesamte Projektjahr bestimmt“, erklärt Johannes Fasching, der darauf verweist, dass das Projekt auch beim Wettbewerb Jugend Innovativ besonders positiv aufgefallen ist – es war eines der vier HTL-Braunau-Projekte, die das Halbfinale erreicht haben.
Dir. Blocher, der zur Preisverleihung nach Ried gekommen war, bedankte sich sehr herzlich beim gesamten Projektteam: „Gerade das Zusammenwirken von nachhaltiger Technik und Entwicklungszusammenarbeit zeichnet in meinen Augen das Projekt aus – ich freu‘ mich sehr, dass die beiden Schülerinnen und ihr Kollege den Dietmarpreis erhalten haben und gratuliere ihnen herzlich zu dieser Würdigung“.