TÜV Wissenschaftspreis an HTL-Team
Anna Bruckmaier, Daniel Brunner und Simon Huber (5CHELS 2017) haben einen „Intelligenten Straßenleitpflock“ entwickelt
Anna Bruckmaier, Daniel Brunner und Simon Huber (5CHELS 2017) haben einen „Intelligenten Straßenleitpflock“ entwickelt, der Gefahrensituationen erkennt und diese durch optische Signale entschärft. Sie haben mit ihrer Diplomarbeit den renommierten TÜV Wissenschaftspreis 2017 in der Kategorie HTL gewonnen! Herzliche Gratulation!
Seit 2012 vergibt die TÜV Austria Akademie einen Wissenschaftspreis für HTL-Abschlussarbeiten. Alle HTL-Diplomarbeiten können für den mit 5000 Euro dotierten und sehr renommierten Preis eingereicht werden, der im Rahmen eines Festaktes gemeinsam mit dem Wissenschaftspreis für den Bereich „Universitäten/Fachhochschulen“ und den für den Bereich „Unternehmenspraxis“ vergeben wird.
2017 ist nun dieser Wissenschaftspreis an das Projektteam „Intelligenter Straßenleitpflock“ gegangen. Anna Bruckmaier, Daniel Brunner und Simon Huber leisten in ihrer Diplomarbeit, die unter Betreuung von DI Dr. Max Mayr entstand, einen interessanten und wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit.
„475 Verkehrstote gab es 2015 in Österreich, relativ oft wurden die Unfälle durch Unachtsamkeit oder Ablenkung verursacht. Sehr gefährlich sind Geisterfahrer, aber auch unvermittelt auftretende Staus. Mit unserem intelligenten Straßenleitpflock würde die vorhandene Infrastruktur genützt und die Verkehrssicherheit deutlich erhöht“, erklärt Anna Bruckmaier, die sich mit ihren beiden Klassenkollegen auf drei Punkte konzentriert hat: auf die Erkennung von Geisterfahrern, auf die Wahrnehmung eines Staus und auf den Aufbau eines voll funktionsfähigen WLAN-Netzwerkes.
Relativ aufwändig war die Suche nach Sensoren, die die Fahrzeugbewegung entsprechend erkennen. „Wir haben gemeint, dass wir mit herkömmlichen Infrarot-Bewegungsmeldern das Auslangen finden würden, es wurde uns aber rasch klar, dass diese zu träge reagieren. Der danach verwendete Radardetektor Viafalcon PLUS 3 lieferte zwar genaue Werte und war auch sehr gut für unsere Zwecke geeignet, jedoch ist er extrem teuer und deshalb nicht tauglich als Straßenleitpflock. Fündig wurden wir beim simplen Radarsensor RSM 1650, der sich für unsere Anwendungsbedingungen als ideal erwies“, erzählt Daniel Brunner, der auch darauf verweist, dass die Zusammenarbeit mit zwei Technikern vom AIT (Austrian Institute of Technology) bei der Suche nach den richtigen Sensoren von großer Bedeutung war.
„Sehr froh waren wir über die Unterstützung durch die Firma Process Automation Solutions, die uns sowohl finanziell als auch mit technischem Wissen beigestanden ist“, erklärt Anna Bruckmaier, die im Rahmen eines Mentoring-Programmes mit dieser Firma in engem Kontakt stand.
Simon Huber hat sich intensiv mit dem WLAN-Netzwerk, das für die Datenweitergabe und die Auslösung des Alarms zuständig ist, beschäftigt. Nach einigen Versuchen hat er ein einwandfreies System erstellt, das beide Anforderungen erfüllt.
„Die Verleihung des Wissenschaftspreises im Technischen Museum in Wien war eine tolle Veranstaltung. Unser Projekt wurde mittels eines Kurzfilmes vorgestellt, der vorab in der HTL gedreht wurde. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sind sich Anna Bruckmaier und Daniel Brunner einig, die den Preis entgegengenommen haben. Simon Huber war leider verhindert.
„Ich bin der HTL für die Ausbildung und für die Unterstützung in vielen Zusammenhängen sehr dankbar. Meiner Meinung nach ist es kein Zufall, dass der Preis an ein Team der HTL Braunau ging. Wir haben bzw. hatten dort wirklich ausgezeichnete Bedingungen. Ich bin sehr froh, dass ich mich für die HTL entschieden habe“, meint Anna Bruckmaier, die aus Marktl am Inn stammt und nach dem Besuch der Realschule in Altötting an die HTL Braunau gewechselt ist.
„Anna und ihre beiden Kollegen haben einen technisch ausgereiften Prototyp erstellt, der die beiden Gefahrensituationen Stauende und Geisterfahrer gut erkennt und entsprechend vernetzt, um dann mit mehrfarbig blinkenden Leuchtdioden auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Ich bin mit der Arbeit sehr zufrieden und freu‘ mich sehr über die Anerkennung, die sie durch den TÜV Wissenschaftspreis erhalten“, meint der Betreuer Max Mayr.
AV Gerda Schneeberger und Dir. Hans Blocher haben dem Team und ihrem Betreuer sehr herzlich zur Auszeichnung gratuliert und sich für die geleistete Arbeit bedankt.