TÜV Wissenschaftspreis für Smart Mower
TÜV Wissenschaftspreis 2018: Publikumspreis in der Kategorie HTL-Diplomarbeiten
Stefan Hangler und Magdalena Patzak (5CHELS) haben einen Rasenroboter so modifiziert, dass kein Begrenzungsdraht erforderlich ist und er den Rasen schneller und effizienter mäht. Ihr Projekt „Smart Mower“ hat damit beim TÜV Wissenschaftspreis den Publikumspreis in der Kategorie HTL-Diplomarbeiten gewonnen.
Seit 2012 vergibt die TÜV Austria Akademie einen Wissenschaftspreis für HTL-Abschlussarbeiten. Alle HTL-Diplomarbeiten können für den sehr renommierten Preis eingereicht werden, der im Rahmen eines Festaktes gemeinsam mit dem Wissenschaftspreis für den Bereich „Universitäten/Fachhochschulen“ und den für den Bereich „Unternehmenspraxis“ vergeben wird. Erstmals wurde 2018 auch ein Publikumspreis vergeben. Diesen Preis haben nun Magdalena Patzak und Stefan Hangler mit ihrem Projekt „Smart Mower“ errungen.
„Bei unserem Projekt haben wir einen Rasenroboter so umgebaut, dass er keinen Begrenzungsdraht braucht und den Rasen auch wesentlich schneller mäht“, erzählen Magdalena Patzak und Stefan Hangler, die ihr System im Rahmen ihres Diplomprojektes unter Betreuung von Dipl.-Ing. Jürgen Feierabend entwickelt haben.
Das gesamte Verfahren funktioniert so, dass mit einer Drohne das zu mähende Grundstück aufgenommen wird. Danach wird auf diesem Bild markiert, wo der Roboter mähen soll. Drei an den Grundstücksgrenzen positionierte Module weisen ihm dann den Weg und der Roboter fährt den Rasen nach einem vorgegebenen Plan vollkommend autark ab. Ein Algorithmus berechnet den kürzesten, im Idealfall den schnellsten Weg auf Basis der Grundstückseigenschaften. Der Roboter fährt dann in Schlangenlinien das Grundstück ab. Durch dieses strukturierte Abfahren sind weniger und kürzere Mähzyklen nötig.
„GPS kommt für unsere Messung nicht in Frage, da wir eine Genauigkeit von ±3 cm erreichen wollen. Unser Positionierungssystem besteht aus vier DWM1000-Modulen und Mikrokontroller der Marke Node MCU ESP8266. Drei dieser Module sind an den Grundstücksgrenzen positioniert und ermitteln die aktuelle Position des Vehikels. Diese Module bilden zusammen mit dem vierten Modul, das direkt im Roboter verbaut ist, ein auf Laufzeitmessung basierendes Positionserfassungssystem. Diese Positionierungsmodule senden via WiFi kontinuierlich die ermittelten Distanzen zwischen dem Roboter und den Modulen zu einem PC, der als Basisstation fungiert. Ein in C# geschriebenes Programm ermittelt aus den empfangenen Distanzen die exakte Position des Roboters und liefert die effizienteste Rasenmähstrategie auf Basis der Grundstückseigenschaften. Der Rasenroboter fährt somit mithilfe eines berechneten Weges die zu mähende Fläche strukturiert ab, wodurch ein schnelleres und effizienteres Mähen ermöglicht wird“, so die technische Detailerklärung der beiden HTL-Absolventen.
Zu ihrem weiteren Erfolg – im Juni haben sie mit ihrer Entwicklung den Bosch-Wettbewerb Technik für’s Leben gewonnen – haben Betreuer Jürgen Feierabend und die gesamte Schulleitung sehr herzlich gratuliert.
Ein Film zum Projekt, der im Rahmen des Wettbewerbs gedreht wurde und der das Projekt sehr gut darstellt, ist unter https://www.youtube.com/watch?v=yXg6eF7IlF0 abrufbar