Vize-Premierminister bei Übergabefeier
Übergabe von vier Werkstätten in Uganda gewürdigt
Die ARGE Schulpartnerschaft der HTL Braunau hat mit der Brother Konrad School in Lira/Uganda ein Projekt zum Ausbau von Werkstätten abgewickelt. Ugandas 2nd Premierministers Dr. A. M. Kirunda Kivejinja würdigte bei der Übergabefeier diese Leistung.
Der Ausbau der Brother Konrad School in Lira/Uganda ist seit Jahren einer der wesentlichen Schwerpunkte der ARGE Schulpartnerschaft der HTL Braunau. Wurde im letzten Jahr ein Computerraum inklusive Infrastruktur geschaffen, so stand in diesem Jahr der Bau und die Ausstattung von insgesamt vier Werkstätten im Zentrum des Projektes. Insgesamt umfasste dieser Projektabschnitt Kosten von rund 650.000,00 Euro und wurde ganz wesentlich vom Land OÖ unterstützt.
Die Vorarbeiten für dieses Projekt reichen weit ins vergangene Jahr zurück. Bruno Plunger von der ARGE Schulpartnerschaft war mehrmals in Uganda und hat gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort eine genaue Planung durchgeführt und erhoben welche Hilfestellung von Seiten der Schulpartnerschaft erwünscht sind. Nach Projektantrag und Genehmigung wurde heuer im Frühjahr ein Container angeschafft, der längere Zeit vor der HTL abgestellt war und in dem alle notwendigen Ausstattungsgegenstände verlanden wurden. Am 3. April wurden dann 23 Tonnen Material auf den Weg nach Uganda geschickt. Parallel zu den Arbeiten in Österreich wurde in Uganda mit dem Bau des entsprechenden Werkstättengebäudes begonnen und die nötige Infrastruktur geschaffen.
Am 21. Juni hat sich dann eine elfköpfige Reisegruppe auf den Weg nach Uganda gemacht um dort vor Ort bei der Installation und der Inbetriebnahme der Maschinen sowie beim Ausbau der Infrastruktur mitzuhelfen. Nach einem etwas bangen Warten – der Container hatte mehr als eine Woche Verspätung – wurden dann die Ausstattungsgegenstände für die Werkstätte entladen und die entsprechende Installation durchgeführt. Eine besondere Ehre für unsere Partnerschule und natürlich auch für die Schulpartnerschaft war dann, dass der Vizepremierminister von Uganda, Dr. Kivejinja zur Übergabefeier der Werkstätten nach Lira kam, sich sehr erfreut über die geleistete Arbeit zeigte und sich herzlich für die große Unterstützung bedankte.
„Ich freu‘ mich sehr, dass sich durch die Werkstätten die Unterrichtsqualität für etwa 250 jährliche Schulabgänger/innen, die bisher vor allem unter freiem Himmel unterrichtet wurden, deutlich verbessert. Durch die praktische Ausbildung in den Werkstätten haben die Absolvent/innen bessere Chancen am Arbeitsmarkt und bekommt die lokale Wirtschaft in Lira einen nicht unerheblich Schub an gut ausgebildeten Jugendlichen“, erklärt Bruno Plunger, der wesentlich am Projekt mitgearbeitet hat.
„Das Ausladen des Containers aber auch die Installationsarbeit in den neuen Werkstätten war anstrengend aber hat auch große Freude gemacht. Gemeinsam mit dem Schulpersonal haben wir ordentlich gearbeitet und uns sehr über die getane Arbeit gefreut“, so Josefa Hartl, eine der beteiligten Schüler/innen.
„Mich hat der 2nd Premierministers Dr. Kivejinja beeindruckt. Der mittlerweile 84jährige hat uns sehr persönlich angesprochen und über seinen Bezug zu Österreich gesprochen. So hat er erzählt, dass er Bruno Kreisky persönlich gekannt hat. Die Bewohner/innen von Lira waren vor allem davon beeindruckt, dass er mit einem Hubschrauber angereist ist – sowas war bisher noch nicht vorgekommen“, so Mag.a Magdalena Planitzer, die als HTL-Professorin die Projektgruppe begleitet hat.
„Wir freuen uns sehr, dass die mittlerweile 4. Projektphase in der Zusammenarbeit mit der Brother Konrad School so positiv abgeschlossen werden konnte. Vor allem durch den jetzt möglichen Praxisunterricht wird die Ausbildungsqualität deutlich steigen. Julius van Deven, ein Mechatroniker, der ab Herbst in Uganda seinen Sozialdienst/Auslandszivildienst ableistet, wird vor allem im Bereich der Werkstätten tätig sein“, erklärt Werner Lengauer, der Obmann der Schulpartnerschaft, der im vergangenen Jahr in Uganda war und dem dieses Projekt ein besonderes Anliegen ist.
Insgesamt war die Projektgruppe viereinhalb Wochen in Uganda. Neben der Arbeit an und in den Werkstätten gab es einen mehrtägigen Besuch in der Hauptstadt Kampala mit entsprechendem Besichtigungsprogramm. Auf großes Interesse stieß auch der Besuch im Murchison Falls Nationalpark, wo die Flora und die Fauna im Mittelpunkt stand und eine richtige Fotosafari veranstaltet wurde. Einige sind sich die Teilnehmer/innen auch darüber, dass der Kontakt zu den Schüler/innen aus Uganda interessant und wichtig war. So gab es ein Begegnungswochenende, bei dem die Projektteilnehmer/innen mit den einheimischen Schüler/innen bei deren Familien zu Gast waren. Dauerhaft in Erinnerung bleiben werden die Besuche diverser Märkte, auf denen sich in Uganda das Leben abspielt und auch der Besuch von Gottesdiensten, bei denen vor allem die Lebendigkeit auffiel.